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/dev/brain
Abschnittsweise lese ich viele Bücher (meine komplette SF-Bibliothek:
hier) auf einen Schlag, manchmal überhaupt keine. Im Moment bin ich wieder ziemlich "Bücherverliebt". Warum
sollt Ihr nichts davon haben? Dann stelle ich Euch jetzt mal in informationelle
Holschuld.
Und hier ist meine aktuelle
Liste meiner geplanten Einkäufe.
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Wenn Ihr so nett sein würdet und meine Arbeit dadurch würdigt, daß Ihr Eure
Buchbestellungen jeweils über die direkten Links abwickeln würdet, falls das entsprechende Buch von mir
gelesen wurde. Für jedes
beliebige andere Buch nehmt bitte diesen
allgemeinen Link zu
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oder benutzt die implementierte
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die Ihr links findet. Ich danke Euch recht herzlich.
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- - - - S
c i e n c e F i c t i o n - - - -
Ich
nenne es lieber "spekulative Literatur" |
B |
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Iain
Banks, "Vor einem dunklen Hintergrund"
Daten: Heyne Verlag, ISB N 3453118928, 782 SeitenInhalt:
Lady Sharrow lebt in einer menschlichen, raumfahrenden Zivilisation, die
allerdings auf ein einzelnes Sonnensystem beschränkt ist. Sharrow stammt
aus einem Adelsgeschlecht, das seit zwei Jahrhunden wegen des Diebstahls
einer Waffe von einem Orden verfolgt wird. Der Orden hat gerade vom
Globalen Tribunal die Erlaubnis zur Tötung von Sharrow erwirkt. Diese
begibt sich auf eine abenteuerliche Flucht und will die Waffe suchen und
zurückgeben, um dieses ererbte Makel wieder loszuwerden.
Meine Meinung:
Vorab: der Kladdentext erweckt den Eindruck, es wäre ein Roman aus dem
"Kultur"-Zyklus von Brin - leider ist es das aber nicht. Vom
Schreibstil ist es ähnlich schwer zu lesen wie "Barfuß über
Glas" oder "Die Wespenfabrik". Banks erzählt gerne und
wenn in der Szene irgendwo ein Würfel auftaucht, dann wird beschrieben,
daß er sechs Seiten hat, der auf einer liegt, von denen drei sichtbar
sind, und zwei nicht zu sehen sind und so weiter und so fort. Diese
Vorgehensweise ist einer Geschichte nicht unbedingt zuträglich und von
den 782 Seiten blieben bei entsprechender Straffung 300 gute Seiten übrig
- allerdings sind es über 200 Seiten vom Schluß. Das ist der Grund,
weswegen ich für das Buch fast zwei Wochen gebraucht habe, für das Ende
aber nur zwei Tage.
Aber genau hier hätte ich mir mehr erwünscht. Von allen Figuren, die man
während des Lesens kennen gelernt hat, lebt zum Schluß nur noch die
Protagonistin und sowieso ist alles kaputt. Die eigentlich faszinierenden
Fragen sind aber noch offen.
Wer sollte das Buch nun kaufen? Sammler auf jeden Fall, wer gerne über
Gesellschaftstrukturen liest, der ist auch gut aufgehoben, der Actionfan
nur, wenn er bereit ist, längere Strecken zu überwinden.
Allerdings werden nur Banks-Liebhaber das Buch noch ein zweites Mal lesen
wollen - während ich "Das Spiel Azad" von Banks jederzeit
wieder lesen würde.
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Iain
Banks, "Inversionen"
Daten: Heyne Verlag, ISB N 345316198X, 479 SeitenInhalt:
Es wird das Leben von zwei Personen auf einer mittelalterlichen Welt
geschildert, deren Geschichten allerdings unabhängig nebeneinander
verlaufen. Die Geschichte eines Leibwächters eines Generals, der die
Regierungsgewalt an sich gerissen hat und die der Leibärztin eines
Monarchen. Beide retten Ihre Herrscher jeweils auf Ihre Weise das Leben.
Meine Meinung:
Selten greife ich zu harten Worten: so ein Schwachsinn. Ich möchte den
Text auf der Umschlagseite zitieren und kommentieren:
"Auf einem fernen Planeten wiederstehen die Bewohner seit
Jahrhunderten den technischen Errungenschaften der Zivilisation und halten
an ihrer uralten Gesellschaftsform fest [Nirgendswo im Buch gibt es
einen Hinweis darauf, daß ein Plan dahintersteht. Es *ist* eine
mitteralterliche Welt. Im Gegenteil, im Anschluß wird festgestellt, daß
eine Universität für Heilkunde gegründet wurde, was eindeutig ein
Fortschrittssignal ist. Ebenso die Entwicklung des Schießpulvers und
Musketieren]. Es ist eine archaische, rauhe Welt, die jedoch
zahlreichen 'Aussteigern' aus allen Teilen des Universums als Refugium
dient [sagen wir mal: es ist von genau *einer* Person bekannt, was
aber auch nicht speziell erwähnt wird, sondern nur aus dem Geschehen
geschlossen werden kann. Warum sie dort ist, wird nicht erläutert. Durch
ein Geschichte in der Geschichte, die nicht unbedingt diese Person meinen
muß, wird etwas angedeutet - das hat aber eher etwas mit einer
soziologischen Forschung und Experimenten zu tun als mit Aussteigertum]. Solange
sie sich ruhig verhalten, werden sie von den Einheimischen geduldet - doch
wehe sie mischen sich in die politischen Geschicke dieser Welt ein ...
[ein bahnbrechender Cliffhanger - und ebenso falsch. Niemand weiß etwas,
daß die eine Person außerweltlich ist. Eingemischt wird sich heftig,
aber nicht als "Fremde", sondern als Menschen mit bestimmten
Aufgaben, die natürlich in der Umgebung von Herrschern wichtig sind und
deswegen Auswirkungen haben. Und was ist mit "wehe"? Nichts ist.
Ihnen passiert nichts].
Als ich das Buch kaufte, war ich in spannender Erwartung, hatte ich
"Vor einem dunklen Hintergrund" doch noch in ferner Erinnerung
und erwartete wieder etwas besseres. Doch mit jeder Seite, die ich mehr
gelesen habe, wandelte es sich immer mehr in Enttäuschung. Was hat das
Buch mit Science Fiction zu tun? Nichts. Es ist auch keine Fantasy. Es
ist... ach was soll es. Ich wundere mich, daß ich es zu Ende gelesen habe
- immer in Erwartung, hinter den Sinn zu kommen, etwas Technologie oder
Kosmologie zu erhaschen.
Wenn ich vom Schubladendenken wegkomme, dann ist es einfach eine
Erzählung einer etwas anderen Welt, die zwischen dem Mittelalter und der
Renaissance steckt. Und noch etwas steht auf dem Umschlag: "Ein
Feuerwerk der Ideen" (Süddeutsche Zeitung). Derjenige, der das
geschrieben hat, hat das Buch bestimmt nicht gelesen. Und "Voller
Witz und Energie - mit Iain Banks kann es einem wirklich nicht langweilig
werden". (The Independent). Einmal habe ich verhalten aufgelacht -
aber mich umso häufiger gelangweilt.
Jetzt sitze ich hier, und weiß wirklich nicht, ob ich noch ein Buch von
Banks lesen sollte... die Romane der "Kultur" liegen immerhin
schon einige Jahre zurück. Es gibt noch ein Buch, daß der
"Kultur" zugeordnet wird ("Die Spur der toten Sonne")-
aber irgendwie habe ich Angst, mir damit etwas kaputt zu machen... zumal
für DM 39,80.
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Baxter,
Stephen
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Stephen
Baxter, "Ring"
Daten: Heyne Verlag, ISB N 3453094581, 606 Seiten
Inhalt:
Durch außergewöhnliche Experimente gelingt es den Menschen, einen
kleinen Blick in ihre eigene Zukunft zu werfen. Diese Aussicht macht
Sorgen und so werden zwei große Projekte angegriffen: eine künstliche
Intelligenz wird in die Sonne versenkt, um diese genauer beobachten zu
können und ein Raumschiff wird mittels eines relativistischen Fluges
fünf Millionen Jahre in die Zukunft geschickt, in der sich die KI und die
Menschen des Raumschiffes wieder finden. Die Welt ist in der Tat
verändert, die Sonne ein roter Riese, die Menschheit unauffindbar.
Meine Meinung:
"Ein grandioses kosmisches Epos" steht auf dem Umschlag und
das ist es in der Tat. Für einen ganz kurzen Moment geschichtlicher
Klarheit gelingt es der Menschheit, in wahrhaft kosmischen Dimensionen zu
planen und zu denken. Dieses Zeitfenster ist im Roman ein paar
Jahrhunderte groß. Davor und danach zählt nur das
"Tagesgeschäft" und die üblichen interstellaren
Auseinandersetzungen und regionalen Konflikte.
Über diese Geschehnisse hinaus wird nicht erkannt, daß ein Krieg bereits
über Milliarden Jahre im Gange ist, der das gesamte Universum vernichten
wird und die Ergebnisse werden erst durch die letzten Überlebenden der
gestarteten Missionen erkannt.
Das Buch ist angefüllt von Astrophysik, insbesondere im hinteren Teil.
Aber genausoviel Gewicht liegt auf der sozialen Verantwortung gegenüber
dem Einzelnen, gegenüber der Gruppe und gegenüber seiner Art.
Manchmal werden die Lösungen ziemlich schnell gefunden, aber das kommt
der Geschwindigkeit der Handlung entgegen.
"Ring" ist nicht geeignet, um an einem einzigen Tag gelesen zu
werden, man nimmt sich am besten Zeit und liest in aller Ruhe.
Empfehlenswert ist es auf jeden Fall.
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Greg
Bear, "Amboss der Sterne"
Daten: Heyne Verlag, ISB N 3453109465, 638 Seiten
Inhalt:
Die Erde wurde durch unbekannte Killersonden
vernichtet, aber außerirdische Roboter haben ca.
12.000 Menschen vor dem Untergang evakuiert. 85 junge Menschen,
welche diese Katastrophe ansehen mußten, erhalten den Auftrag zur Aufspürung
und Bestrafung der Mörder. Sie werden fündig, geraten aber in ein
raffiniertes System aus Fallen und Tarnung und erfahren
Unterstützung durch andere Aliens, deren
Heimatsystem denselben Verbrechern zum Opfer gefallen ist.
Meine Meinung:
Logisch ist dieses Buch die Fortsetzung von "Schmiede Gottes", das Buch ist
aber von der Handlung her vom ersten Buch abgekoppelt, so daß es auch einzeln
gelesen absolut verständlich ist.
Man merkt, daß zwischen beiden Büchern die Distanz von einigen Jahren
Schreiberfahrung steckt. Es ist flüssiger zu lesen als "Schmiede Gottes",
geht aber auch nicht mehr so in die emotionale Tiefe. Stattdessen stehen
Wunderwerke der Technik und Physik im Vordergrund, somit betont der Roman
eher die "Science"-Seite der SF.
Die Protagonisten des Romans brechen als Jugendliche in ihrem Raumschiff auf,
die Handlung beginnt aber an einem Punkt, als sie ungefähr 20 Jahre alt sind.
Interessant die Entwicklung der "Kinder" zu verfolgen, deren anfängliche
Übungen / Drills eher den Anschein von lustigen Räuber-und-Gendarm Spielen
und Nachlaufen haben, aber deren Stimmung und Verhalten sich in dem Moment
dramatisch ändert, als erste Kampfhandlungen Todesopfer fordern. Sie stehen
vor der Aufgabe, schnell erwachsen zu werden, ohne daß erwachsene Vorbilder
in der Nähe sind.
Am Ende kommen bei den jungen Menschen Zweifel über die Richtigkeit der Dinge
auf, die sie unter dem Einfluß der Rache getan haben. Im Rahmen eines
"Happy-Ends" (das es aber nicht wirklich ist) werden diese Zweifel zwar
aufgeräumt, aber der engagierte Leser wird sich dennoch selbst ein paar
unangenehme - und überhaupt nicht leicht zu beantwortende - Fragen stellen.
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Bear,
Greg
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Greg
Bear, "Schmiede Gottes"
Daten: Heyne Verlag, ISB N 3453034880, 544 Seiten
Inhalt:
Der Jupiter Mond Europa verschwindet plötzlich, im Death Valley erscheint ein
Aschekegel, in Australien ein Felsgebilde ähnlich dem Ayers Rock. Aus beiden
erscheinen außerirdische Besucher, die sich widersprechende Aussagen über die
Zukunft der Erde treffen: die absolute Vernichtung steht bevor oder ein
herrliches neues Zeitalter.
Andere Phänomene verstärken den Eindruck, daß die Erde zerstört wird.
Meine Meinung:
Ganz langsam entwickelt sich die Katastrophe - ebenso langsam wird man in das
Buch hineingezogen. Im Zeichen der Hoffnungslosigkeit stellt Bear die
Entwicklung der Personen dar, obleich etwas erstaunlich, wie gelassen diese
das nahe Ende erwarten. Religiöse Aspekte sind in dem Buch zwar vorhanden,
aber es fehlen tatsächlich die wahren Apokalyptiker oder der Teil der
Bevölkerung, die in wilde und hysterische Panik verfallen. Stattdessen wird
alles irgendwie ruhig und be-/andächtig. Aber vielleicht macht gerade diese
Tatsache den tiefen, starken Eindruck des Buches aus, den es in mir
hinterlassen hat. Panik kann jeder - und das Offensichtliche zu erzählen war
selten besonders spannend. Hier jedoch sollte man sich ungefähr um die Seite
450 zurückziehen und im Stillen weiterlesen. Die folgenden Seiten sind nicht
besonders geeignet, um in der Öffentlichkeit gelesen zu werden.
Für alle jene, die mehr wissen wollen und den Trost vorher erfahren wollen:
es gibt ein Nachfolgebuch - "Der Amboss der Sterne".
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Brin,
David
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Sternenriff
(Besprechung)
Fremder der fünf Galaxien
(Besprechung)
Das Ufer der Unendlichkeit
(Besprechung)
Die Botschaft der Delphine
(Besprechung)
Ring der Sonnen (Besprechung)
Am Brennpunkt der Ewigkeit
(Besprechung)
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Brown,
Eric |
Eric
Brown, "Tage auf Meridian"
Daten: Heyne Verlag, ISB N 3453072553, 235 SeitenInhalt:
Bob Benedict war Raumschiffpilot und flüchtet nach einem Unfall vor
seinen Alpträumen nach Meridian und in den Drogenmißbrauch. Ein
Großteil der Einwohner von Meridian sind Künstler und auf einem Vortrag
lernt er die Tochter einer herrschsüchtigen Bildhauerin kennen. Auch
diese hat eine unglückliche Vergangenheit und einen Unfall erlebt,
erinnert sich aber nicht mehr. Die beiden machen sich gemeinsam auf die
Suche nach der vergessenen Erinnerung und geraten dabei in einen Strudel
aus Intrigen, Politik und Mord.
Meine Meinung:
Das Buch ist unterhaltsam, aber im ganzen etwas flach - auch in den
Emotionen und das Ende kommt erwartet und ohne großen Effekt. Das liegt
eindeutig an der Story. Der tatsächlich interessante Inhalt käme
(jedenfalls für mich) erst nach der letzten Seite. Das mag aber auch
daran liegen, daß ich mich weniger für die Geschichte von einzelnen
interessiere, sondern eher großes galaktisches Kino und Zusammenhänge
liebe.
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Brown,
Eric |
Eric
Brown, "Pithecanthropus Blues"
Daten: Heyne Verlag, ISB N 3453072561, 270 SeitenInhalt:
Das Buch enthält verschiedene Kurzgeschichten.
Meine Meinung:
Eric Brown entwirft in seinen Kurzgeschichten ein konsistentes
Universum. Allerdings steht bei ihm nicht das Schicksal von Rassen im
Vordergrund, sondern er erzählt fein das Schicksal von einzelnen, wobei
er sich auf Raumpiloten und Telepathen konzentriert. Eine Ausnahme ist die
letzte Geschichte des Buches, eine Zeitreise. Die Gemeinsamkeit mit den
vorhergehenden Erzählungen besteht aber trotzdem: Eric Brown scheint sehr
gerne Urmenschen zu thematisieren. Das Buch liest sich gut.
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John
Brunner, "Am falschen Ende der Zeit"
Daten: Heyne Verlag, ISB N 3453085809, 206 Seiten
Inhalt:
Eine nahe Zukunft, die USA haben sich gegen den Rest der Welt
abgeschottet und pflegen nachhaltige Nabelschau. Die
Sowjetunion exisitert noch und schleust einen Agent über die strengstens
bewachten Grenzen, damit er einen seit 25 Jahren etablierten Agenten
kontaktiert, damit er bei einer bestimmten Problemlösung hilft: ein
unbekanntes Raumschiff befindet sich in Plutonähe und projeziert Bilder,
die sich schwer interpretieren lassen, aber einen nahen Angriff und
Vernichtung auf die Erde vermuten lassen. Da die USA paranoid reagieren
könnten, sollen Maßnahmen ergriffen werden, um eine unmotivierte
Vernichtung durch die eigenen Langstreffenwaffen abzuwenden.
Meine Meinung:
Traditioneller Fehler der Verlage: der Kladdentext ist wie immer falsch. Wer
das Buch allein deswegen gekauft hätte, wäre mal wieder enttäuscht.
Wer Brunner kennt (siehe "Der Schockwellenreiter", "Schafe
blicken auf", "Morgenwelt"), der weiß, daß er sich vorwiegend mit
Gesellschaftskritik beschäftigt. Er entwirft eine alternative Welt in einer
nahen Zukunft, indem er aktuelle Entwicklungen in die Zukunft projeziert.
"Am falschen Ende der Zeit" entstand 1971 und so werden
Rassenkonflikte, sexuelle Freizügigkeit und schierer Materialismus des
Etablishments hochstilisiert. Im Gegenzug dazu sind die Sowjetunion die
"Guten" und von Joga, Buddismus und einer inneren Empfindsamkeit
geprägt.
Parallel zu diesem Gesellschaftsbild laufen die Storys der Figuren, die
immer wieder mit interessanten Wendungen überrascht und am Ende in die
Lösung des Rätsels um die Bilder der Fremden bringt.
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C |
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Cherryh, C.J.
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C.J.Cherryh, "Höllenfeuer"
Daten: Heyne Verlag, ISB N 3453072286, 509 Seiten, nicht mehr lieferbarInhalt:
Decker ist einer der besten Piloten und erleidet einen Unfall bei einem
geheimen Miltitär Forschungsprojekt und liegt seitdem mit
Realitätsverlust in der Krankenstation. Die Projektleitung interessiert
es, wie dieser Unfall zustandegekommen ist und ob es sich nicht vielleicht
um Sabotage handelt. Ein alter Bekannter -Ben- wird dorthin abkommandiert,
um den Piloten wieder zu Bewußtsein zu bringen, womöglich gar zur
Einsatzfähigkeit.
Er wird durch rivalisierende Truppenteile in seiner Arbeit mal behindert,
mal gefördert, letztendlich trifft die ehemalige Mannschaft zusammen, mit
der Dekker und Ben vor langer Zeit zusammen im Asteroidengürtel
selbständig ein Schiff geführt haben.
Meine Meinung:
Das Buch ist gut, wenn auch etwas "hölzern" zu lesen. Irgendwie
erinnert es mich eher an einen Kriminalroman als an einen Science Fiction und
manchmal bewegen und handeln die Personen seltsam - weniger an der Logik,
mehr an einer gezwungenen Handlung ausgerichtet. Das führte dazu, daß ich das Buch
nicht als spannend genug empfand, es an einem Stück durchzulesen. Ich
habe zwei Wochen gebraucht.
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G |
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William Gibson, "Idoru"
Daten: Heyne Verlag, ISB N 3453173325, 333 SeitenInhalt:
Rez ist Sänger einer Rockband und Rei Toei ist ein künstliches
Geschöpf aus dem Computer. Laut Gerücht wollen beide heiraten. Also wird
der Datenanalyst Laney angeheuert, um für Rez Management zu klären, ob
eine ernstliche Absicht oder eine Manipulation / Beeinflussung vorliegt.
Parallel dazu wird ein 14jähriges Mädchen, Mitglied des Fanclubs in
Seattle, von Ihrer Gruppe nach Tokio ausgeschickt, um ebenfalls
festzustellen, ob es sich um die Wahrheit oder nur um ein Gerücht
handelt.
Meine Meinung:
Nachdem Gibson nach der "Differenzmaschine" für mich erst
einmal ad acta lag, las ich dieses Buch. Zum einen kehrt Gibson
wieder zu seinen Wurzeln zurück, allerdings merkt man deutlich, daß er
älter wurde und mittlerweile leider weiß, wovon er schreibt. Der
visionäre Neuromancer lebte davon, daß die Matrix in der Phantasie
seines Autors entsprang und dem Leser eine adäquate Faszination
vermittelte, die durch extreme Sprache und radikale Handlung fesselte.
Heute habe wir das Internet und man merkt, daß Gibson weiß, was das ist.
Somit wurde aus einem Faszinosum ein Werkzeug und entsprechend kalt fühlt
es sich auch in dem Buch an. Es lebt nicht.
Trotzdem ist es im Vergleich zu vielem, was ich in der letzten Zeit
gelesen habe, eher ein gutes Buch. Gibson entwickelt tatsächlich eine
gewisse Spannung und schreibt routiniert, aber abwechslungsreich - zwar
mit einigen Archetypen aus früheren Werken, aber ohne die extremen
Ausschläge und Konflikte. Es hätte sie aber geben können,
Ansatzmöglichkeiten dazu gibt es in dem Buch.
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H |
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Harry
Harrison, "Todeswelten"
Sonderausgabe 3 Romane in einem Band.
Enthält: "Die Todeswelt", "Die Sklavenwelt",
"Die Barbarenwelt".
Daten: Heyne Verlag, ISB N 3453066294, 479 Seiten
Inhalt:
Jason DinAlt ist ein professionieller Spieler, der auf verschiedene
Welten verschlagen wird. In "Die Todeswelt" gerät er zwischen die
Front gebildet von Siedlern von Pyrrus und der dortigen Tier- und
Pflanzenwelt, die sich immer heftiger gegen die Besiedlung wehrt. Das
spannenste der drei Bücher. "Die Sklavenwelt" erreicht Jason,
indem er von Pyrrus entführt wird und dort eine Notlandung erzwingt. Er
gerät in eine Zivilisation, in der einzelne Clans ihre technischen
Geheimnisse für sich behalten und halbfertig-Produkte an andere Clans
weiterverkaufen. Jason entschlüsselt für seine jeweiligen
"Besitzer" u.a. die Dampfmaschine, die Elektrizität, das Telefon.
So erarbeitet er sich jeweils eine für ihn (und seine Mitreisenden)
halbwegs akzeptable Stellung. Das letzte Buch, "Die Barbarenwelt"
handelt von einem Planeten, dessen Bewohner sich gegen alles Fremde und
insbesondere gegen feste Niederlassungen wenden. Mit seinen Freunden von
Pyrrus greift er ein, um die Installation eines Bergwerkes und einer
Handelsniederlassung vorzunehmen, was nicht ohne größere gesellschaftliche
Veränderungen vor sich gehen kann.
Meine Meinung:
Gutes Erzählhandwerk und kurzweilige Schreibweise. Durch die Lockerheit,
wie Jason DinAlt Probleme löst (und komplette Gesellschaftssysteme ändert)
läßt allerdings keine richtige Spannung aufkommen, da nie die Frage zu
einem offenen Ende oder einer Niederlage aufkommt. Technik spielt keine
Rolle in diesen Büchern.
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L |
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Laidlaw,
Marc
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Marc
Laidlaw, "Kalifornia"
Daten: Heyne Verlag, ISB N 345308571X, 286 Seiten, leider nicht mehr
lieferbarInhalt:
Die Geschichte spielt 2050 und das Fernsehen wurde weitestgehend durch
direkte Verbindungen zu den Schauspielern abgelöst. Zuschauer erleben
durch die Sinnesorgane der Akteure direkt mit, was geschieht. Eine ehemals
populäre Fernsehfamilie, die Figueroas, zerfiel, als die Mutter bei einem
Unfall ums Leben kam und laboriert seither an den Folgen des Ruhmes. Ein
Familienmitglied, die größte Tochter Poppy, bleibt "auf
Sendung" und vernetzt sogar ihr ungeborenes Kind im Mutterleib. In
der Folge, die die Geburt aufzeichnet, wird das Kind entführt.
Meine Meinung:
Ja, hier handelt es sich um ein Buch, das mir Spaß bereitet hat. Es hat
das meiste von dem, was man sich wünscht: eine originelle Story, mehrere
doppelte Böden und Falltüren, Katastrophe und Katharsis - mal ganz
abgesehen von der spannenden Handlung. Und ganz im Hintergrund außerdem
die Kritik an Mediengesellschaft. Wer behält die Oberhand zwischen
Medien, Politk und Publikum? Laidlaw ging sicher einen weiten Schritt in
diese Richtung, wobei ich mich wundere, warum er sich an gewissen Grenzen
zurückgehalten hat. Hat er Angst vor dem Monster, das sich hinter den
Türen versteckt hält? Eher scheut er vor der Reaktion *seines*
Publikums, welches nicht in seiner Konsumhaltung verstört werden
soll.
Nun, ein gutes Stück Unterhaltung, Hollywood-Happyend. Eine geschickt
gesetzte Randnote des Verfassers lässt allerdings genau und gezielt
beabsichtig einen Faden offen, obwohl er öfters betont "keine
offenen Enden hinterlassen" - und damit vielleicht eine neue Illusion
erschafft (womit das Happyend nur zum Etappensieg degradiert wird)... oder
ist es doch nur der Irrsinn eines Verblendeten in Todesangst? Ja, selbst
lesen...
Nachtrag: Irgendwie passt das Buch in dieses Reality-Show Gesülze
von RTL wie "Big Diet" oder "Big Brother". Die
Story könnte die logische Fortsetzung sein, hoffentlich fällt dieses
Buch niemals John De Mol in die Hände.
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M |
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McAuley, J. Paul
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Paul J. McAuley, "Die
Herren der Erde"
Daten: Heyne Verlag, ISB N 3453109090, 302 Seiten
Inhalt:
Mehrere Kurzgeschichten von McAuley.
Meine Meinung:
Die Geschichten von McAuley generieren (bis auf sehr wenige Ausnahmen) ein
eigenes Universum, welches allerdings nicht besonders kreativ ist. Im
wesentlichen werden Einzelschicksale dargestellt und -ganz genau
betrachtet- die verschiedenen Bevölkerungsschichten seiner Welt
dargestellt. Fast würde ich sagen, er bereitet ein etwas dickeres Buch
vor, welches darin spielen soll. Obwohl die Geschichten relativ kurzweilig
zu lesen sind, reichen sie kaum über die üblichen Abenteuergeschichten
hinaus. Sie plätschern so dahin, aber ein Spannungsbogen läßt sich kaum
erkennen. Das Buch eignet sich gut dazu, in öffentlichen Verkehrsmitteln,
in Warteräumen von Ärzten oder im Schwimmbad gelesen zu werden.
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R |
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Robinson,
Kim Stanley
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Red
Mars (Besprechung, von Thomas)
Green Mars (Besprechung, von Thomas)
Blue Mars (Besprechung, von Thomas)
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